Kariologie: Zahn, Karies, Kariesbakterien, Caries, Zahnloch
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Radiogene Karies
Nach Abschluss der Strahlentherapie lässt sich bei den meisten Patienten eine sogenannte Strahlenkaries beobachten.
Die Spätfolgen einer Radiotherapie können ein gestörtes Wachstum bei Kindern, die radiogene Karies, parodontale Erkrankungen wie Kieferklemme oder ein bösartiger Tumor im Mund sein.
Die Strahlentherapie ist ein etabliertes Verfahren zur Therapie von Malignomen im Kopf-Hals-Bereich.
An den verschiedenen Geweben der Mundhöhle kommt es bei der Radiotherapie neben dem therapeutischen Effekt zu unerwünschten Nebenwirkungen. Bei den akuten Nebenwirkungen handelt es sich um strahleninduzierte Mukositis, was eine Entzündung der Schleimhaut (Mukosa) ist. Dabei handelt es sich um Schädigungen der sich im Strahlenfeld befindlichen Speicheldrüsen, orale Infekte und Störungen vom Geschmackssinn. Trotz aller Bemühungen steht der Zahnarzt häufig einer rasch verlaufenden Karies gegenüber, die ihm oftmals wenig Handlungsspielraum lässt. Daraus ergibt sich ein massiver zahnärztlicher Therapiebedarf, wobei nicht zuletzt umfangreiche prothetische und endodontische Massnahmen notwendig sind um die natürlichen Zähne als gesunde Grundlage für das Kauen zu erhalten. Zahnhartsubstanz verliert an Härte
Die Auswirkungen der Radiatio auf die Zahnhartsubstanzen sind seit langem bekannt, sodass eine radiogene Karies entsteht.
Radiatio beschreibt die Strahlentherapie bzw. die Bestrahlung von Körpergewebe mit zellschädigender Strahlung als therapeutische Massnahme. Bestrahltes Dentin verliert unter dem Einfluss einer Bestrahlung von Körpergewebe mit zellschädigender Strahlung als therapeutische Massnahme drastisch an Härte, sodass die Entstehung einer Initialkaries Auswirkungen einer Bestrahlung auf Dentin hat was als radiogene Karies bezeichnet wird. Die Fähigkeit, den bedeckenden Schmelzmantel zu stützen geht verloren, so dass der teilweise Verlust des bedeckenden Schmelzes bis hin zum vollständigen Verlust des Schmelzmantels durch die strahlenbedingte Veränderung des Dentins führt. Erweichungen vom Zahnschmelzmantel unterstützenden Dentinkern können zu unbemerkten Mikrofrakturen in inzisalen oder okklusalen Regionen führen, die bei bestrahlten Patienten zu einer extremen mikrobiellen Besiedlung mit verstärkter Demineralisation führt. Durch die strahlenbedingte Mundtrockenheit die nicht wieder hergestellt werden kann ist eine ausreichende remineralisierende Wirkung vom Speichel bei bestrahlten Patienten nicht möglich. Therapieansätze zielen darauf ab, die Intensität kariogener Angriffe über eine Reduzierung der kariogenen Flora und der Einhaltung entsprechender Diätpläne betreffend Zucker zu minimieren. Fluoridhaltige Kariostatika (Karies-Hemmer) sind in Verbindung mit Speichelersatzlösungen zur Kariesprophylaxe geeignet.